Schweißausbrüche, Magenkrämpfe, Schüttelfrost, Kopfweh ja
das alles nur wegen einem kleinen Gedanken an die Zukunft. Was soll ich denn
bloß machen, ich war mir seit meiner Kindheit eigentlich sicher was ich „später
mal mache“, doch jetzt kurz vor dem Ziel bekomme ich Zweifel, ich meine fünf
Jahre Studienzeit ist kein Pappenstiel. Was ist wenn ich abbreche und
feststelle, dass es doch nicht das Richtige für mich war? All diese
verplemperte Zeit! Was ist wenn ich feststellen muss, dass ich nicht davon
leben kann? All das fehl investierte Geld meiner Eltern! Was ist wenn…
Vielleicht sollte ich etwas Bodenständiges studieren wie
Jura.
Das wäre wiederum wieder lächerlich, weil ich mir so einen
Beruf nicht vorstellen kann. Ich meine, ich in meiner eigenen Kanzlei mit Pencil Skirt, Bluse, Blazer und obligatorischen schwarzen Pumps, in denen ich
vermutlich kaum laufen kann und ich deshalb Ballerinas trage… aber zurück zum
Thema, ich kann es mir nicht vorstellen, Tag ein Tag aus irgendwelche Akten zu
wälzen, auf den Computer einzuhacken und vor Gericht immer Recht haben zu
wollen (wobei, ich das vermutlich noch am Besten könnte…kleiner Scherz).
Aber macht es Sinn in einen Naturwissenschaftlichen Bereich
zu gehen ohne sich wahnsinnig für Chemie geschweige denn Mathe oder Physik zu
interessieren? Ich meine Bio ist ganz nett, aber jetzt auch nicht der Bringer.
Ich hoffe innständig, dass das im Studium besser wird, aber ich glaube kaum, dass
ich mich darauf verlassen kann.
Ich habe zwar noch einen Plan B, aber der ist vermutlich von
Anfang an zu Scheitern verurteil, ich meine Journalismus, das ist fast schon
eine Brotlose Kunst. Deswegen würde ich vom Regen in die Traufe kommen.
Meeresbiologie oder Journalismus? Beides ist vermutlich zum Scheitern verdammt.
Also was tun?
Ich meine mir steht mit dem Abitur fast alles offen, ich kann Alles machen und
das ist fast schon das Problem. Wer als kleines Kind mal im Toysrus war bekommt
ungefähr eine Vorstellung, wie ich mich und viele andere sich fühlen. Wie ein
Kind, dass sich unter all den tollen Spielsachen, für sich das Beste
raussuchen soll. Ich meine wie soll das gehen, wir haben nicht den ganzen Tag
Zeit um jedes Spielzeug auszuprobieren, nein wir haben nur eine Stunde. Wie
sollen wir da ein Urteil fällen, wenn wir noch nicht einmal alles kennen?
Wobei ich mich eigentlich eher mit einem Mädchen vergleichen würde, dass genau
diese eine ganz super tolle „California Barbie“ haben möchte, die sie so oft in der
Werbung gesehen hat. Aber dann sieht sie die anderen tollen Barbies die womöglich
viel besser sind, als dieses California Babe.
Ich meine was kann die schon? Keine Zähne putzen, keine Plastikhündchen vor dem
sicheren Tod bewahren, nichts nur gut Aussehen und was bringt uns dies in der
heutigen Gesellschaft schon?
Aber was bringen mir all die tollen Funktionen, was bringt mir überhaupt die „California
Barbie“?
Wo liegen ihre Stärken und Schwächen, ohne eine genaue Analyse ginge da
eigentlich nichts.
Doch was taten Sie als Kind? Genau Sie hörten auf Ihr Bauchgefühl!
Doch ist das heute auch noch richtig? Einem jahrelangen Bauchgefühl einfach trauen
und denken das wird schon?
Da schaltet sich mein Kopf ein und sagt mir, dass kann nicht gut gehen. Ich meine ein Naturwissenschaftlichen Beruf
ergreifen zu wollen, ohne großes Naturwissenschaftliche Interesse ist ja wohl
irgendwie dumm.